Anklam steht Kopf

Bei der Sportabzeichen-Tour am 10. Juli drehte sich alles um Spaß, Sport und Bewegung.

Foto: DOSB / Cem Kazma
Foto: DOSB / Cem Kazma

Ein schöner Morgen, eine großzügige Sportanlage und überall spürbare Begeisterung für das Deutsche Sportabzeichen – schöner hätte sich das Organisationsteam vom Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern, dem Kreissportbund Vorpommern-Greifswald und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) die Kulisse für den sechsten Tourstopp der Sportabzeichen-Tour 2024 nicht wünschen können.

Genauso viel Spaß wie die rund 2.800 Kinder und Jugendlichen aus 15 Schulen und zwei Kitas am Vormittag hatten die drei Spitzensportler, die mit der Sportabzeichen-Tour nach Anklam gekommen waren: Der 16-fache Paralympics-Sieger im alpinen Skisport Gerd Schönfelder war als Sportbotschafter der Sparkassen-Finanzgruppe dabei. Begleitet wurde er von Frank Stäbler, dreifacher Weltmeister und Weltrekordinhaber im Ringen als Sportbotschafter von Ernsting’s family und Frank Busemann, dem Olympiazweiten im Zehnkampf von Atlanta 1996, der für kinder Joy of Moving als Sportbotschafter nach Anklam gekommen war. Die drei Unternehmen bilden den Kreis der Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens.

Bei der offiziellen Eröffnung um 8.45 Uhr sagte Michael Galander, der Bürgermeister von Anklam: „Ich freue mich ganz besonders, diese Veranstaltung heute miterleben zu können. Wir sind eine sehr sportbegeisterte Stadt mit vielen eingetragenen Sportvereinen; aber so eine große Veranstaltung zu stemmen, da gehört eine ganze Menge Engagement dazu. Meinen Dank an das hervorragende Organisationsteam und die vielen freiwilligen Helfer - Ihr könnt sehr stolz sein.”

Michaela Röhrbein, DOSB-Vorstand für Sportentwicklung, war bereits um 3.00 Uhr auf den Beinen, um rechtzeitig in Anklam zu sein: „Ich mache das, weil es so viel Freude macht und Kraft gibt, hier mit über 2.800 Kindern, die alle darauf brennen, endlich loslegen zu können, im Stadion zu sein. Und natürlich, um unserer Wertschätzung Ausdruck zu verleihen: gegenüber den Vereinen, dem Kreis- und dem Landessportbund und dafür, dass hier in Anklam so viele weitere Organisationen wie das Jugendamt, die Feuerwehr oder der Rotary Club mithelfen. Das finde ich sehr beeindruckend”.

Zur Entwicklung des Deutschen Sportabzeichens sagte sie: 2Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 556.000 Sportabzeichen abgelegt - ich bin davon überzeugt, dass wir in 2024 die 600.000er-Marke knacken. Bei einer anderen Gelegenheit habe ich die Zielmarke von einer Million Sportabzeichen im Jahr ausgegeben; und wenn man diese Veranstaltung heute erlebt, bin ich sicher, dass wir dorthin kommen.”

Andreas Bluhm, der Präsident des LSB Mecklenburg-Vorpommern, freute sich darüber, „… heute, 16 Tage vor den Olympischen Spielen, ein solch wundervolles Bild hier in der Hansestadt Anklam zu sehen. Ein riesengroßes Dankeschön: Ganz, ganz viele Menschen haben das alles für Euch heute vorbereitet - jetzt müsst Ihr nur noch Sport machen und Spaß haben.

Sport frei!

Die drei Sportbotschafter der Nationalen Förderer fingen dann auch direkt nach der offiziellen Eröffnung und dem gemeinsamen Warm up um 9.00 Uhr damit an, die Kinder und Jugendlichen bei ihren Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen anzufeuern und zu coachen.

Unterstützt wurden sie dabei von drei erfolgreichen Sportlerinnen aus der Region: Ramona Brussig, Judoka-Para Sportlerin und zweifache Paralympics-Siegerin, Maria Hinz, zweifache Weltmeisterin im Bankdrücken und die Para Leichtathletin Lindy Ave, Siegerin bei den Paralympics in Tokio 2020 über 400 Meter, waren ebenfalls in Anklam am Start.

Was kann Lindy Ave den Schüler*innen als Erfolgstipp mit auf den Weg geben? „Bleibt immer dran. Verfolgt Euer Ziel und vor allem: Lasst Euch nicht einreden, Ihr könnt irgendetwas nicht.”

Warum es eine gute Idee ist, sich auf das Deutsche Sportabzeichen vorzubereiten, erklärt Frank Busemann: „Es macht schon ausgesprochen Sinn, für das Deutsche Sportabzeichen zu trainieren. Die Muskulatur muss vorbereitet, die Bewegungsabläufe sollten ein bisschen einstudiert werden. Und wenn man aus der kalten Hose sofort zur großen Prüfung antritt, dann klappt das in den seltensten Fällen. Also vorher trainieren und dann mit einem guten Gewissen und Gefühl das Sportabzeichen angehen.”

Frank Stäbler ergänzt: „Du musst nicht Weltmeister sein, um anzufangen, aber du musst irgendwann mal anfangen, um Weltmeister werden zu können. Und unabhängig davon geht es auch einfach um ganz viel Spaß und Emotion. Das Deutsche Sportabzeichen ist so vielseitig und es gibt so viele Disziplinen, dass früher oder später jeder etwas findet, was ihm richtig gut liegt und ihm richtig Spaß macht.”

Ein abwechslungsreiches Programm mit vielen Highlights

Dass Frank Stäbler tatsächlich etwas gefunden hat, was ihm richtig gut liegt, konnte er um 10.30 Uhr bei einer Vorführung seiner Sportart unter Beweis stellen, während der er sich von einigen Mutigen auf die Ringermatte legen ließ: „Beim ältesten Sport der Welt ist es wichtig zu verstehen, dass es nicht um Kraft geht, sondern dass die beste Technik zählt.“

Doch zuvor stand das erste Highlight des Tages auf dem Programm: der inzwischen schon traditionelle Gummistiefel-Weitwurf. Den Wanderpokal, der „Goldenen Gummistiefel“, sicherte sich für heute - unter insgesamt 19 Teilnehmer*innen - Tagessieger Frank Busemann mit einer Reichweite von 34,60 Meter, womit er seinen eigenen bisherigen Rekord um gleich 1,30 Meter übertraf - und die Chance deutlich verbesserte, den “Goldenen Gummistiefel” am Ende des Jahres als Toursieger dauerhaft seiner Trophäensammlung hinzufügen zu können.

Um 11.30 Uhr ging es zur Autogrammstunde mit den Sportbotschaftern der Nationalen Förderer sowie Lindy Ave und Maria Hinz. Sie wurden von den Schüler*innen regelrecht belagert - aber alle bekamen ein persönliches Autogramm.

Auch auf der Bühne war am Vormittag allerhand geboten: Vorführungen des Ueckermünder Turnvereins und des Fitness- und Tanzvereins „be free” aus Eggesin zogen viele begeisterte Zuschauer*innen an.

Nach einer kurzen wetterbedingten Unterbrechung hatten dann ab 14.30 Uhr alle Menschen mit und ohne Behinderung, die neugierig auf das Deutsche Sportabzeichen waren, die Möglichkeit, die verschiedenen Disziplinen kostenfrei zu testen oder gleich abzulegen.

Nach einem tollen Sporttag in Anklam verabschiedet sich die Sportabzeichen-Tour zunächst in eine Sommerpause. Der nächste Tourstopp wird dann am 27. August auf der Nordseeinsel Langeoog sein.

(Quelle: DOSB)


  • Foto: DOSB / Cem Kazma
    Foto: DOSB / Cem Kazma
  • Den Absprung fest im Visier. Foto: DOSB/ Kazma
    Den Absprung fest im Visier. Foto: DOSB/ Kazma
  • Gute Stimmung beim sechsten Tourstopp in Anklam. Foto: DOSB/ Kazma
    Gute Stimmung beim sechsten Tourstopp in Anklam. Foto: DOSB/ Kazma
  • Rund 2.800 Kinder und Jugendliche waren in Anklam mit dabei. Foto: DOSB/ Kazma
    Rund 2.800 Kinder und Jugendliche waren in Anklam mit dabei. Foto: DOSB/ Kazma
  • Die Sonne sorgte für bestes Wetter zum Sporttreiben. Foto: DOSB/ Kazma
    Die Sonne sorgte für bestes Wetter zum Sporttreiben. Foto: DOSB/ Kazma