Das Comeback der Sportabzeichen-Tour

Die Sportabzeichen-Tour 2021 legt am 7./8. September in Frankfurt/Oder einen Traumstart hin.

Das Team der Sportabzeichen Tour in Frankfurt/Oder mit Frank Busemann, Gerd Schönfelder und Miriam Höller. Foto: DOSB/Hildebrand
Das Team der Sportabzeichen Tour in Frankfurt/Oder mit Frank Busemann, Gerd Schönfelder und Miriam Höller. Foto: DOSB/Hildebrand

Tolle Atmosphäre, ideales Sportwetter und lauter strahlende Gesichter – schöner hätte der Auftakt für die Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nicht ausfallen können. Nach fast zwei Jahren Corona-Pause war im Sportzentrum Frankfurt/Oder deutlich zu spüren, wie sehr sich alle nach einem Neustart gesehnt hatten. Gerade in einer Stadt, die deutschlandweit zu denen mit den niedrigsten Inzidenzen gehört.

„Wir freuen uns total, dass wir in Frankfurt/Oder als die Nummer eins der niedrigsten Inzidenzen auch die Nummer eins der Tourstopps sind", sagte Frederic-Marc Jürgensen vom Stadtsportbund bei der Eröffnungsfeier.

„Ich kann noch gar nicht richtig glauben, dass ich endlich wieder Stadionluft schnuppern kann", freute sich Frank Busemann, bevor er sich unter die Menge mischte, um Tipps bei den verschiedenen Sportabzeichen-Disziplinen zu geben. 

Der Sportmoderator und Olympiazweite im Zehnkampf begleitet die Sportabzeichen-Tour seit über zehn Jahren als Sportbotschafter für kinder Joy of Moving. Das Unternehmen bildet zusammen mit der Sparkassen-Finanzgruppe, Ernsting's family und der Krankenkasse BKK24 die Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens. 

Auch Keynote-Speakerin und Ex-Stuntfrau Miriam Höller, Sportabzeichen-Botschafterin von Ernsting's family, und Para-Ski-Rennfahrer Gerd Schönfelder, Sportbotschafter der Sparkassen-Finanzgruppe, feuerten die Sportler*innen in Frankfurt/Oder an und coachten sie. Schon am ersten Tag war das Stadion bestens besucht und übertraf alle Erwartungen des Organisationsteams aus Stadtsportbund, Landessportbund Brandenburg und DOSB.

Absolut begeistert waren auch die rund 400 Kinder aus drei Grundschulen, die sich am Mittwoch im Stadion austoben durften. Nach dem gemeinsamen Warm-up gab es einen Schulwettbewerb im Staffellauf. Acht Läufer*innen pro Schule sprinteten bei einer kompletten Stadionrunde jeweils 50 Meter, angefeuert von tosendem Applaus der anderen Kinder. Den Sieg verbuchte die Grundschule am Botanischen Garten für sich, gefolgt von der Erich-Kästner-Grundschule auf Platz zwei und der Meko-Grundschule auf dem dritten Platz. Danach verteilten sich die Mädchen und Jungen auf die verschiedenen Sportabzeichen-Prüfungen im Laufen, Springen und Werfen, natürlich unter Einhalten aller geltenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen.

Talk-Thema: Corona und Sport

Wie sehr gerade Sportvereine unter der Corona-Pandemie zu leiden hatten, das war Thema bei einer Talkrunde am Dienstagnachmittag, moderiert von TV-Moderator Andree Pfitzner und seiner Co-Moderatorin Liane Holzapfel. 

„Sport war in der Corona-Pandemie einer der am meisten betroffenen Lebensräume", sagte Milena Manns, Dezernentin Kultur, Bildung, Sport, Bürgerbeteiligung und Europa der Stadt Frankfurt/Oder. „Wir sind stolz, dass es dem Großteil der Vereine in Frankfurt/Oder gelungen ist, in dieser Zeit den Kontakt zu ihren Vereinsmitgliedern zu halten."

Uschi Schmitz, DOSB-Vizepräsidentin Leistungssport, die erst vor kurzem von den Olympischen Spielen in Tokio zurückgekommen ist, unterstrich: „Die vergangenen Monate waren eine schwierige Zeit für Sportvereine in ganz Deutschland. Das Deutsche Sportabzeichen und die Sportabzeichen-Tour sind ein Ansporn für die Leute, in die Vereine zurückzukommen."

Trotz der Pandemie sind 2020 etwa 400.000 Sportabzeichen abgelegt worden – das bedeutet zwar einen Rückgang im Vergleich zu 2019 um rund 50 Prozent. Aber dank des hohen Engagements der vielen ehrenamtlichen Prüfer*innen und Trainer*innen in den Vereinen konnte der Abwärtstrend in Grenzen gehalten werden. Die Zahlen für Brandenburg sehen im Vergleich deutlich besser aus, hier gab es im vergangenen Jahr nur 34 Prozent weniger Sportabzeichen-Abnahmen. 

„Der LSB hat versucht, pandemiegerecht zu handeln und so viel Sport wie möglich anzubieten", sagte Karl-Heinz Hegenbart, Vizepräsident für Breitensport und Sportentwicklung des Landessportbundes Brandenburg. 

Gudrun Frey, Präsidentin des Stadtsportbundes Frankfurt/Oder, ergänzte: „Auch wir in Frankfurt/Oder haben alles versucht, um den Bürger*innen Sport zu ermöglichen und neue Wege zu gehen, mit Angeboten wie 'Boule auf dem Anger' oder 'Sport im Park', ein Programm das nächstes Jahr starten soll."

Von Tokio nach Frankfurt/Oder

Wie schnell sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene für das Deutsche Sportabzeichen begeistern lassen, das war beim Start der Sportabzeichen-Tour 2021 deutlich zu spüren. Gerade für Menschen mit Behinderung kann Sport eine echte Bereicherung sein, dafür wollte auch Mathias Schulze werben. Der Kugelstoßer kam frisch von den Paralympics ins Sportzentrum Frankfurt/Oder, um die Sportler*innen anzufeuern. Er hatte in Tokio für Aufsehen gesorgt, weil ein offener Klettverschluss an seinem Schuh verhinderte, dass er die erhoffte Bronzemedaille holte. Sein letzter Versuch wurde als ungültig gewertet, obwohl er die nötige Weite erzielt hatte.

Zu den sportlichen Höhepunkten gehörte ein Team-Wettbewerb am Abend, bei dem insgesamt acht Paare an den Start gingen. Gewertet wurde in den Kategorien Frauen, Männer und Mixed, welches Team in 15 Minuten jeweils die meisten Stadionrunden geschafft hatte. Den Preis im Mixed holten sich Kristina Rathsack und Thomas Cebulla. Bei der Siegerehrung kam echte Wettbewerbsstimmung auf, als sie unter dem Beifall der anderen aufs Treppchen stiegen. 

Gewinner der Herzen wurde DOSB-Maskottchen Trimmy, der außer Konkurrenz an den Start ging. Keine Chance hatte das Promi-Team mit Frank Busemann und Gerd Schönfelder –  wahrscheinlich weil sie sich zu sehr aufs Motivieren und Coachen der anderen konzentrierten. Auch die phasenweise Unterstützung von Miriam Höller konnte daran nichts ändern. Dafür liefen alle drei bei den Autogrammstunden zur Bestform auf: Unzählige kleine und große Fans stellten sich an, die drei Sportbotschafter*innen gaben Unterschriften wie am Fließband. 

(Quelle: wirkhaus.berlin)


  • Das Team der Sportabzeichen Tour in Frankfurt/Oder mit Frank Busemann, Gerd Schönfelder und Miriam Höller. Foto: DOSB/Hildebrand
    Team des Sportabezeichen-Tourstopps mit Werbematerialien Foto: DOSB/Hildebrand