Sportabzeichen-Tourstopp in Edenkoben

Großes Sportfest an der Weinstraße in der Pfalz.

Foto: DOSB / Cem Kazma
Foto: DOSB / Cem Kazma

Eine traumhaft gelegene Sportanlage im Grünen, insgesamt über 1.000 begeisterte Sportler*innen mit und ohne Behinderung - und pünktlich zum Start der Veranstaltung wurde auch das Wetter besser: Die Bedingungen für den dritten Tourstopp der Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hätten kaum idealer sein können. Nach dem Tourstopp im Jahr 2019 in Ludwigshafen machte die Sportabzeichen-Tour im Jahr ihres 20-jährigen Jubiläums wieder Halt in Rheinland-Pfalz - und die Stimmung im Weinstraßenstadion in Edenkoben war großartig.

Bei der offiziellen Eröffnung am Morgen begrüßten Thomas Arnold, DOSB-Vorstand Finanzen und Rudolf Storck, der Präsident des Sportbundes Pfalz, die Mädchen und Jungen der angemeldeten Schulen, wünschten allen viel Spaß und einen erfolgreichen Sporttag. Rudolf Storck erinnerte sich an sein erstes Sportabzeichen im Jahr 1974 und an den Stolz, mit dem er den entsprechenden Aufnäher seinerzeit auf dem Trainingsanzug getragen hatte.

Ausdrücklich bedankte er sich bei den zahlreichen freiwilligen Helfer*innen aus den Vereinen, die eine Veranstaltung wie die heutige erst möglich machen: „Es ist toll, die Motivation der Menschen zu sehen, die sich für andere engagieren und sich freuen, wenn solch ein Angebot angenommen wird - dann ist man gerne Teil derer, die das ermöglichen“. In Edenkoben waren es um die 80 Freiwillige aus den verschiedenen Vereinen, die an der Organisation und Durchführung des Tourstopps beteiligt waren.

Thomas Arnold besucht die Tour bereits zum dritten Mal und versicherte auf Nachfrage, für den heutigen Tag genügend Sportabzeichen eingepackt zu haben: „Die Stimmung heute ist sensationell. Hier sieht man die verbindende Kraft des Sports besser als irgendwo anders.“ Groß ist seine Vorfreude auf die Olympischen Spiele in Paris, die in vier Wochen am 26. Juli eröffnet werden: „Hoffentlich ist die Atmosphäre bei der Eröffnungszeremonie ähnlich großartig wie heute morgen hier in Edenkoben.“

Spitzensportler feuern an und geben Tipps

Motivation und wertvolle Tipps für die verschiedenen Disziplinen bekamen die Schüler*innen von drei sympathischen Spitzensportlern: Frank Busemann, Zehnkampf-Legende und Olympiazweiter von Atlanta, war als Sportbotschafter für kinder Joy of Moving nach Edenkoben gekommen, begleitet von Gerd Schönfelder, 16-maliger Paralympics-Sieger im alpinen Skisport und Sportbotschafter der Sparkassen-Finanzgruppe sowie Frank Stäbler, dreifacher Weltmeister und Weltrekordinhaber im Ringen, der den Tourstopp als Sportbotschafter für Ernsting’s family begleitet hat. Die drei Unternehmen bilden den Kreis der Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens. Als lokale Sportgröße war Handballer Felix Werling im Weinstraßenstadion zu Gast. Der Silbermedaillengewinner bei der Gehörlosen-Weltmeisterschaft 2023 sieht seine Gehörlosigkeit nicht als Handicap: „Wir brauchen stellenweise einfach nur ein bisschen mehr Zeit und manchmal etwas Hilfe in der Kommunikation. Meine Hörschwäche steht mir beim Sport eigentlich nicht im Weg.”

Die Highlights eines tollen Sporttages an der Weinstraße

Nach der offiziellen Eröffnung folgte ein gemeinsames Aufwärmen zusammen mit den Sportbotschaftern der Nationalen Förderer, bevor sich die Schüler*innen auf die einzelnen Prüfstationen für das Deutsche Sportabzeichen verteilten.

Für den Sportbotschafter Frank Stäbler ging es um 10.30 Uhr gleich weiter: bei einer Vorführung seiner Sportart Ringen brachte er Interessierten einige Tipps und Tricks aus der Praxis bei - und Marco vom Sportbund Pfalz sowie einige der Schüler*innen nahmen die Herausforderung eines nicht ganz ernst gemeinten Schaukampfes gerne an. Frank Stäbler: „Beim ältesten Sport der Welt ist es wichtig zu verstehen, dass es nicht um Kraft geht, sondern dass die beste Technik zählt.“ Auf sein Erfolgsrezept und das Deutsche Sportabzeichen angesprochen, meint er: „Du musst nicht Weltmeister sein, um anzufangen, aber du musst irgendwann mal anfangen, um Weltmeister werden zu können. Und unabhängig davon geht es auch einfach um ganz viel Spaß und Emotion. Das Deutsche Sportabzeichen ist so vielseitig und es gibt so viele Disziplinen, dass früher oder später jeder etwas findet, was ihm richtig gut liegt und ihm richtig Spaß macht.“

Nach der Autogrammstunde um 11.00 Uhr, bei der die drei Sportbotschafter von den Mädchen und Jungen regelrecht belagert wurden, wartete mit dem schon traditionellen Gummistiefel-Weitwurf das nächste Highlight. Den Wanderpokal, der „Goldenen Gummistiefel“, sicherte sich für heute Tagessieger Frank Busemann mit einer Reichweite von 30,70 Metern, dicht gefolgt von DOSB-Vertreter Thomas Arnold und dem Landrat des Landkreises Südliche Weinstraße Dietmar Seefeldt. Am Ende der diesjährigen Sportabzeichen-Tour-Saison verbleibt der „Goldene Gummistiefel“ dauerhaft beim / bei der Jahresbesten.

Ab 14.00 Uhr hatten dann alle Sportbegeisterten mit und ohne Behinderung die Chance, das Deutsche Sportabzeichen kostenfrei auszuprobieren oder direkt abzulegen – ein Angebot, welches ebenfalls von vielen Menschen genutzt wurde.

Ein ganz besonderes Training fand zwischen 14.00 und 15.00 Uhr statt: Frank Busemann coachte exklusiv zehn Kinder, die sich im Vorfeld bewerben konnten, und zeigte ihnen, wie sie beim Laufen und Springen noch besser werden. Denn, so Frank Busemann: „Es macht schon ausgesprochen Sinn, für das Deutsche Sportabzeichen zu trainieren. Die Muskulatur muss vorbereitet, die Bewegungsabläufe sollten ein bisschen einstudiert werden. Und wenn man aus der kalten Hose sofort zur großen Prüfung antritt, dann klappt das in den seltensten Fällen. Also vorher Trainieren und dann mit einem guten Gewissen und Gefühl das Sportabzeichen angehen.“

Selbstverständlich war auch in Edenkoben ein kurzweiliges Rahmenprogramm am Start: Den ganzen Tag über waren Mitmachangebote wie das Reaktionsboard und die Wurfwand der Sparkassen-Finanzgruppe, der Ernsting's family Familien-Parcours mit Sackhüpfen oder Hula-Hoop umlagert. Auch das Spielmobil der Sportjugend Pfalz und weitere Aktivitäten wie ein Soccer Cage, Volleyball, Beach-Tennis oder ein Rollstuhl-Parcours luden zu Spiel und Bewegung ein, der lokale Co-Moderator Sebastian Dörr ließ sich zwischenzeitlich gemeinsam mit einigen Schülerinnen zu spontanen Tanzeinlagen hinreißen und auch das DOSB-Programm “Integration durch Sport” war mit einem Infostand vertreten.

Am Abend verabschiedete sich die Sportabzeichen-Tour nach einem erlebnisreichen Sporttag dann Richtung Norden: In einer Woche, am 28.6., steigt der nächste Tourstopp im schleswig-holsteinischen Geesthacht.

(Quelle: DOSB)


  • Foto: DOSB / Cem Kazma
    Foto: DOSB / Cem Kazma
  • Weitsprung im Weinstraßenstadion. Foto: Cem Kazma
    Weitsprung im Weinstraßenstadion. Foto: Cem Kazma
  • Auf die Plätze, fertig, los! Foto: DOSB / Cem Kazma
    Auf die Plätze, fertig, los! Foto: DOSB / Cem Kazma
  • Ringen mit Weltmeister Frank Stäbler. Foto: Cem Kazma
    Ringen mit Weltmeister Frank Stäbler. Foto: Cem Kazma
  • Frank Busemann feiert seinen Sieg im Gummistiefelweitwurf. Foto: DOSB / Cem Kazma
    Frank Busemann feiert seinen Sieg im Gummistiefelweitwurf. Foto: DOSB / Cem Kazma