Stillgestanden! Die Schulleiterin kommt!

Von wegen: Cornelia Etzold aus Limbach-Oberfrohna steht statt still viel mehr für Bewegung.

Cornelia Etzold - eine Schulleiterin, die bewegt
(Foto: privat)
Cornelia Etzold - eine Schulleiterin, die bewegt (Foto: privat)

Cornelia Etzold ist Sportlehrerin und leitet die Grundschule Thomas Müntzer im sächsischen Limbach-Oberfrohna. An allen Schulen, an denen sie in ihrer Laufbahn tätig war, hat sie dafür gesorgt, dass das Deutsche Sportabzeichen ganz großgeschrieben wurde. Das setzt sie nicht nur in ihrem Unterricht und in ihrer Funktion als Schulleiterin um, sondern opfert einen großen Teil ihrer Freizeit dafür, dass das Sportabzeichen für ihre Schülerinnen und -schüler zu einem freudvollen Erlebnis wird. Deswegen wurde sie dem DOSB und dem diesjährigen Themenpartner, dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) für die Kampagne „Engagement macht stark!“ vorgeschlagen, in der Menschen mit beispielhaftem Einsatz bedacht werden.

Seit 1998 ist sie Sportabzeichen-Prüferin und nimmt das Abzeichen in Schulen ab. Und das tut sie mit großem Engagement. Wenn sie auf die vergangenen Jahre zurückschaut, kann sie bilanzieren, dass ihre Schule in Sachsen immer unter den ersten zehn Plätzen war. 2018 haben über zwei Drittel der Schülerinnen und-schüler das Sportabzeichen abgelegt. „Es gibt den Kindern mal eine andere Rückmeldung als Zensuren“, so Etzold. Ihr Ziel: Die Motivation, Sport und Bewegung, lieb zu gewinnen.

Mit ihren Klassen beteiligt sie sich regelmäßig am Sparkassen-Sportabzeichen-Wettbewerb und am zentralen Sportabzeichen-Wettbewerb der Sparkassen-Finanzgruppe. Das Sportabzeichen-Jahr beginnt immer im Mai oder Juni mit einem großen Sportfest aus drei Komponenten: einem Leichtathletik-Sportfest, den Bundesjugendspielen und dem Deutschen Sportabzeichen. An diesem Fest sind alle Bereiche des Sportabzeichens abgedeckt und die Kinder haben eine große Auswahl, die vier Disziplingruppen zu absolvieren. Und wenn dann im Sommer alle in die Ferien gehen, nimmt sich Cornelia Etzold in aller Ruhe die Prüfkarten vor. Sie möchte bei der Auswertung das bestmögliche Ergebnis für „ihre“ Kinder erreichen und guckt deshalb ganz genau hin, in welcher Kombination die Punktzahl am höchsten ist. „Jeder hat was drauf. Und wer das eine nicht schafft, kann mit etwas anderem ausgleichen.“, motiviert die 54-Jährige ihre Kids.

Sie hat Kisten voller Medaillen

Sie selbst ist Sportlerin mit Haut und Haar und weiß deshalb genau, dass Sport weit mehr für die Menschen tut, als körperlich fit zu machen. Bewegung und Sport ist darüber hinaus Balsam für Geist und Seele. „Für mich sind Sinn und Zweck des Deutschen Sportabzeichens, dass die Kinder erfahren, sie können etwas. Und wenn sie sich anstrengen, dann werden sie auch belohnt“, sagt Cornelia Etzold und es wird förmlich sichtbar, wie die Kinder sich aufrichten und Mut bekommen, sich Herausforderungen zu stellen. “ Die Kinder sollen mit einem guten Gefühl nach Hause gehen und nicht frustriert an einem Misserfolg knabbern.

Vor allem bei den Läufen gibt es schon mal eine Gänsehaut

Was sie immer besonders beeindruckt, sind die Läufe, in denen die ganze Schule zusammen rennt. „Erstaunlich, wie die Kinder kämpfen“, meint Cornelia Etzold. „Die Kinder laufen meistens viel schneller als im Unterricht, weil sie sich gegenseitig anfeuern und mitziehen.“ Und es ist schön zu spüren, wie die Sportlehrerin für ihre Schülerinnen und Schüler brennt.

Für Cornelia Etzold ist das Deutsche Sportabzeichen eine Herzensangelegenheit und ihr Kollegium zieht mit. Jetzt freut sie sich über eine neue Sportkollegin, die Junglehrerin Susann Schrepel. Sie scheint die Leidenschaft ihrer Chefin zu teilen und „wurde gleich gegriffen“, wie Etzold sagt und besitzt nun auch die Prüferlizenz. Beim diesjährigen Sportabzeichen-Tourstopp im Waldstadion in Limbach-Oberfrohna am 26. Juni wird Cornelia Etzold mit Ihrer Schule dabei sein. Zum Prüfen bleibt dann keine Zeit, weil sie ihre Schülerinnen und Schüler anfeuern wird.

Hoffentlich nimmt sie dann die Einladung nach Weimar wahr. Zum 15-jährigen Jubiläum des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement (BBE) sind alle für die Kampagne beispielhaft ausgewählten Ehrenamtlichen in der Woche des Bürgerschaftlichen Engagements (13.9.-22.9.) am 17.9. zum Thementag "Engagement im Sport" beim Tourstopp in Weimar eingeladen. Um ein wenig Wirbel um ihre eigene Person kommt Cornelia Etzold also offenbar nicht herum.

In Weimar soll allen ein verdienter Dank entgegengebracht werden. Bescheiden sagt sie dazu: „Ach das ist nicht unbedingt einer Ehrung wert. Für mich ist das Teil meiner Arbeit und eigentlich normal.“

(Quelle: wirkhaus.berlin)


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