Super Stimmung im Bremer Weserstadion

Die Sportabzeichen-Tour begeistert am 30. Juni 1.200 Schüler*innen.

Bei der Sportabzeichen-Tour u.a. dabei: Danny Ecker, Aline Rotter-Focken und Frank Busemann (Foto: DOSB / Cem Kazma)
Bei der Sportabzeichen-Tour u.a. dabei: Danny Ecker, Aline Rotter-Focken und Frank Busemann (Foto: DOSB / Cem Kazma)

Laute Anfeuerungsrufe, hochkonzentrierte Sportler*innen und eine tolle Atmosphäre – auch der zweite inklusive Tourstopp in Bremen hat keine Wünsche offengelassen. „Es ist wie nach Hause kommen", beschrieb Frank Busemann die Stimmung auf Platz 11 und 12 im Weserstadion.

Der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer, der als Sportabzeichen-Botschafter für kinder Joy of Moving mit der Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) unterwegs ist, freute sich in Bremen besonders über die vielen Kinder und Jugendlichen, die beim Laufen, Springen und Werfen an den Start gingen. Am Nachmittag gab er eine Extra-Trainingseinheit, die der „Weser-Kurier“ verlost hatte. „Die Kinder sollen mit nach Hause nehmen, dass Training Spaß macht und keine Belastung ist", sagte Busemann.

Genauso motiviert coachte der ehemalige Stabhochspringer Danny Ecker als Sportabzeichen-Botschafter für die Sparkassen-Finanzgruppe die Mädchen und Jungen. Er war zuletzt 2019 bei der Sportabzeichen-Tour dabei, die 2020 coronabedingt ausfiel und im vergangenen Jahr nur an zwei Orten Halt machte. Er selbst hat in dieser Zeit das Laufen für sich entdeckt. Sein Ziel: Einen Marathon in unter drei Stunden zu schaffen. Zuletzt kam er in Hamburg nach drei Stunden und zwei Minuten ins Ziel. „Mir geht es dabei so wie den Kindern hier bei der Sportabzeichen-Tour: Ein besonderes Sport-Event hilft dabei, sich selbst zu motivieren, weil Du auf ein Ziel hintrainierst."

Viel Hallo gab es, als die beiden zusammen mit Ole Springer, dem Torwart von SV Werder Bremen II, beim Seilspringen gegen Lorena, Sofie und Artur antraten: Gezählt wurde, welches Dreierteam in einer Minute gemeinsam die meisten Sprünge schaffte. Die drei Zehnjährigen verlangten den Sportlern alles ab, unterlagen aber am Ende knapp mit 32 zu 40 Sprüngen.

„Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, die Kinder weg vom Tablet zu holen, so dass sie rausgehen, sich bewegen und gemeinsam Spaß haben", sagte Aline Rotter-Focken, Sportabzeichen-Botschafterin für Ernsting's family, bei ihrem zweiten Einsatz. Die Olympiasiegerin im Ringen hatte ihre Goldmedaille dabei und brachte die Kinder damit zum Staunen. Aline Rotte-Focken möchte auch selbst unbedingt das Deutsche Sportabzeichen ablegen. Aktuell ist es dafür aber noch ein bisschen früh. Sie hat erst vor sechs Wochen ein Baby bekommen.

Als ausgesprochen fit erwiesen sich heute 160 Auszubildende des Stahlkonzerns ArcelorMittal. Sie alle waren zum Weserstadion gekommen, um das Deutsche Sportabzeichen abzulegen.

Gut für Körper, Seele und Geist

Wie wichtig Sport auch als Gemeinschaftserlebnis ist, betonte Monika Wöhler, Vizepräsidentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Landessportbund Bremen: „Wir freuen uns, dass sich so viele Schulen angemeldet haben und wir die Kinder wieder in Bewegung bringen. Aber auch das Miteinander und die Kontakte zu anderen haben durch die Coronaeinschränkungen sehr gelitten."

Mit gutem Beispiel voran ging auch der Präsident der Bremischen Bürgerschaft Frank Imhoff, der die Veranstaltung am Morgen offiziell eröffnet hatte und sich genau wie alle anderen über die vielen ausgelassenen Kinder freute. Er nahm die sportliche Herausforderung an und ging gemeinsam mit Danny Ecker beim Promi-Sprint an den Start. Kurz vor dem Ziel kam er ins Straucheln, stürzte und bekam sofort Hilfe von Hubertus Hess-Grunewald, dem Präsidenten von SV Werder Bremen, der mit Frank Busemann ein Team bildete. Beide Mannschaften verzichteten auf einen Zieleinlauf. Den Sieg holten Aline Rotter-Focken und der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann, die in Führung liegend von dem Zwischenfall nichts mitbekamen.

Für den Präsidenten des SV Werder Bremen war es Ehrensache, bei der Sportabzeichen-Tour im eigenen Stadion vorbeizuschauen: „Wir sind schließlich mehr als ein Fußballverein und haben auch Leichtathletik im Angebot", so Hubertus Hess-Grunewald, der sich mit Joggen und einem Rudergerät fit hält.

Für die Fußballer*innen kam am Nachmittag Verteidigerin Michelle Ulbrich vorbei und zeigte neben einigen Tricks auch in einem kleinem Wettbwerb im Ballhochhalten, was sie draufhat. Und obwohl Laila vom SC Borgfeld eindrucksvoll zeigen konnte, dass sie mit dem Ball umgehen kann, musste sie sich der Werderanerin geschlagen geben.

Dass körperliche Fitness die Voraussetzung für geistiges Leistungsvermögen ist, hat Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann selbst erfahren, der bei den Fußballprofis immer für seine klare Linie bekannt war: „Wenn Du ein Spiel in der ersten Bundesliga pfeifst, musst Du auch in der 85. Minute noch frisch genug sein, um die richtige Entscheidung zu treffen."

Nach einem rundum gelungenen zweiten Tourstopp in Bremen wartet auf die Sportabzeichen-Tour schon übermorgen der nächste Höhepunkt: Am 2. Juli ist sie in Cuxhaven beim „Tag des Sports" in Niedersachsen zu Gast.

(Quelle: wirkhaus.berlin)


  • Bei der Sportabzeichen-Tour u.a. dabei: Danny Ecker, Aline Rotter-Focken und Frank Busemann (Foto: DOSB / Cem Kazma)
    Bei der Sportabzeichen-Tour u.a. dabei: Danny Ecker, Aline Rotter-Focken und Frank Busemann (Foto: DOSB / Cem Kazma)