Robert Schwarz: Das Maskottchen des Deutschen Sportabzeichens in Immenhausen

Im hessischen Immenhausen ist Robert Schwarz bekannt wie ein bunter Hund. Für die TSV Immenhausen nimmt er dieses Jahr zum 43. Mal das Deutsche Sportabzeichen ab. Und das im zarten Alter von 82 Jahren. Deswegen wurde er dem DOSB und dem diesjährigen Themenpartner, dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) für die Kampagne “Engagement macht stark!“ vorgeschlagen, in der Menschen mit beispielhaftem Engagement bedacht werden.

„Wir sind wie eine Familie. Wir unterstützen Robert wo wir können, weil wir ihn als Chef behalten wollen." (Foto: 5.v.l: Robert Schwarz, Foto: privat)
„Wir sind wie eine Familie. Wir unterstützen Robert wo wir können, weil wir ihn als Chef behalten wollen." (Foto: 5.v.l: Robert Schwarz, Foto: privat)

Seit über 50 Jahren ist er Vereinsmitglied – Ehrenmitglied mittlerweile. Und das sicher nicht nur, weil er schon so lange dabei ist. „Er ist der Mann für alle Fälle“, sagt Andrea Frömming, die Chefin der Immenhäuser Sportabzeichenbewegung. “Er ist einfach ein ganz wundervoller Mensch, der sich immer für seinen Ort und den Sport in Immenhausen stark gemacht hat und immer noch macht. Das ist Robert – einfach grandios.“

Robert Schwarz zählt in diesem Jahr 82 Lenze. Seit 1978 ist er in der TSV Immenhausen Abteilungsleiter der Leichtathleten und kümmert sich seit jeher um alles, was das Deutsche Sportabzeichen betrifft. Und das heißt unter anderem in der Zeit von Juni bis Oktober jeden Mittwochabend auf dem Sportplatz zu stehen und als Prüfer zur Stelle zu sein. Vorbereitungskurse hat der sportlich aktive Robert auch jede Menge gegeben. Diese Aufgabe hat er zwischenzeitlich an die nächsten Generationen abgegeben. „Es gibt sehr engagierte Helfer bei den jungen Leuten, die immer mehr Aufgaben übernehmen.“, sagt Schwarz dankbar über den Teamgeist im Verein.

„Ich bin immer noch gut dabei.“, sagt Schwarz

1975 hat er selbst zum ersten Mal das Deutsche Sportabzeichen abgelegt. Da war er eigentlich mit 38 Jahren auch nicht mehr bei den Jüngsten. Doch der Ehrgeiz hatte ihn gepackt. Gab es am Anfang „nur“ Silber, holte er beim nächsten Versuch, zwei Jahre später, Gold und seither ist er jedes Jahr dabei. „Ich bin immer sportlich gewesen und fahre heute noch viel Fahrrad auch über längere Strecken.“ Außerdem wandert er gerne und hat das Joggen schon lange durch Nordic Walking ersetzt.

Besonders glücklich ist Robert Schwarz über das “neue Stadion” in Immenhausen. Nun, so neu ist es auch nicht mehr. Es wurde 1981 erbaut, aber es ist ein Anziehungspunkt für Breitensportler aus Immenhausen und aus dem Umland. „Es ist das beste Stadion im Umkreis, um das Sportabzeichen abzulegen.“, sagt Schwarz stolz. „Das Maskottchen“ Schwarz hat in Immenhausen über den Sport Freunde fürs Leben gefunden. „Mehr noch.“, sagt Andrea Frömming. „Das ist wie Familie. Wir unterstützen Robert wo wir können, weil wir ihn als Chef behalten wollen. Wir genießen es, wenn Alt und Jung zusammenkommen. Was würde aus unserer Gesellschaft werden, wenn uns das nicht mehr gelingt?“

Als Prüfer kennt er kein Pardon!

So beliebt und geschätzt Robert Schwarz in Immenhausen ist, so streng bleibt er als Sportabzeichen-Prüfer. „Das wurde mir auch schon vorgehalten, aber ich muss doch konsequent bleiben. Schummeln mach’ ich nicht. Da bin ich schon genau.“ Womit er es nicht so genau nimmt, ist die Zeit, die er für den Verein investiert – immer alles ehrenamtlich selbstverständlich. Da muss kurz vorm Start der diesjährigen Sportabzeichensaison noch die Kugelstoßanlage vom Unkraut befreit werden. Wer ist dabei? Robert Schwarz, bei der Arbeit und beim Vergnügen, beim anschließenden Grillen, aufs Leben anstoßen und beim Plaudern mit seinen Vereinskollegen. Und wenn im Oktober alles vorbei ist, Schwarz die Prüfkarten abgegeben und die Urkunden wieder abgeholt hat, wird gefeiert und er organisiert mit seinem Team die Feier, in der die Urkunden überreicht und die „Mehrfachtäter in Sachen Sportabzeichen“ mit einem Geschenk motiviert werden, weiter dabei zu bleiben. Für Schwarz ist es wichtig, dass die Leute mehr Sport treiben und etwas für die Gesundheit tun.

„Das wird mein letztes Jahr!“ – oder doch noch nicht?

Wie man hört, sagt Schwarz das in diesem Jahr nicht zum ersten Mal. Ist dieses Jahr tatsächlich der Abschied gekommen? „Ja.“, so Schwarz. Sicher? „Naja, die 45 Jahre würde ich schon gerne schaffen. Außerdem sagen die immer alle, ich könnte noch nicht aufhören.“ Unkündbar sei er, sagt Frömming und bestätigt, dass im Verein niemand auf Robert Schwarz verzichten möchte. Auch seine Tochter Regina kennt den Grund dafür: „Er ist immer da, wenn man ihn braucht. Zuverlässig und engagiert und so sportlich angesichts seines Alters.“ Robert Schwarz ist offenbar ein Hauptgewinn für die TSV Immenhausen und ein Vorbild für die, die unserer Gesellschaft etwas Gutes tun wollen.

Und selbstverständlich ist er auch in diesem Jahr beim Tourstopp des Deutschen Sportabzeichens am 19. Juni im Bernhard-Vocke-Sportzentrum am Start. Dort wird ihm zum 15jährigen Jubiläum des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement (BBE) mit der Kampagne “Engagement macht stark!“ zusätzliche Aufmerksamkeit zuteilwerden. „Aber schreiben Sie nicht zu viel über mich“, sagt Schwarz noch. „Mir hat’s immer Spaß gemacht.“ Und nicht nur deswegen wird ihn in Immenhausen auch keiner so leicht ziehen lassen.

(Quelle: wirkhaus.berlin)


  • „Wir sind wie eine Familie. Wir unterstützen Robert wo wir können, weil wir ihn als Chef behalten wollen." (Foto: 5.v.l: Robert Schwarz, Foto: privat)
    „Wir sind wie eine Familie. Wir unterstützen Robert wo wir können, weil wir ihn als Chef behalten wollen." (Foto: 5.v.l: Robert Schwarz, Foto: privat)