Aller guten Dinge sind zwei

Leibniz Universität Hannover sichert sich den zweiten Sieg nacheinander bei der Sportabzeichen Uni-Challenge.

Endstand in Hannover
Endstand in Hannover

Vier Universitäten, alle im Norden, und alle hatten ein Ziel: den Sieg bei der zweiten Sportabzeichen-Uni-Challenge. 2015 gab es die erste Auflage des Wettbewerbs, den der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Krankenkasse BKK24 ins Leben gerufen haben. Damals noch als Duell zwischen der Leibniz Universität Hannover und der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel. Diesen Zweikampf konnte Hannover für sich entscheiden, und Kiel forderte Revanche. Das sprach sich herum im hohen Norden, und so kamen in diesem Jahr zwei weitere Herausforderer dazu: die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und die Universität Vechta.

Beinahe hätte ein vermeintlicher Außenseiter den Titelverteidiger vom Thron gestoßen: Die Universität Vechta kam bei ihrer Premiere zumindest ganz nah ran und lag zwischenzeitlich sogar vorn. Aber der Reihe nach: Um Punkt 16.10 Uhr ging es am 29. Juni auf den Sportanlagen der vier Universitäten los. Die Challenge war, innerhalb von drei Stunden so viele gültige Sportabzeichen-Prüfungen wie möglich abzulegen und so Punkte zu machen. Die Bedingungen und Anforderungen waren abgestimmt und für alle gleich. Und noch eines hatten alle vier Unis gemeinsam: prominente Unterstützer/innen. Titelverteidiger Hannover hatte Hürdenläuferin Svenja Rieck, Judoka Lukas Rollwage und Ruderer Matthias Arnold am Start. Svenja Rieck sagte: „Durch diesen Wettbewerb wächst das Gemeinschaftsgefühl, und das Sportabzeichen weckt den Spaß an Bewegung, insbesondere an leichtathletischen Disziplinen“.

Für das Team-und Gemeinschaftsgefühl sorgte auch der Präsident der Leibniz Universität Hannover, Prof. Dr. iur. Volker Epping, der seinen motivierenden Worten auch Taten folgen ließ und selbst auch Punkte sammelte. Rund 160 Teilnehmer/innen brachten es in Niedersachsens Landeshauptstadt mit einer starken Teamleistung auf insgesamt 1.637 Punkte, die am Ende Platz eins bedeuteten und der Leibniz Universität 1.300 Euro einbrachten, die wie alle Preisgelder von dem Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens, BKK24,  gestellt wurden.

Bärenstark präsentierte sich die im Verhältnis kleine Universität Vechta. Gleich mit dem Start ging es hochmotiviert los. Im Akkord wurden Medizinbälle geworfen, Sprints und Ausdauerläufe gestartet. Bei der ersten Zählung ging Vechta mit 187 Punkten in Führung, was an den anderen Standorten überrascht aufgenommen wurde. Dass in Vechta die Begeisterung so riesig war, lag nicht zuletzt daran, dass die Werbetrommel im Vorfeld nahezu pausenlos gerührt wurde. Mit Flyern, Aushängen, Rundmails und persönlicher Ansprache wurden Studierende, Lehrkräfte und Mitarbeiter/innen erreicht. Barbara, 19 Jahre und Studentin für Sport und Erziehungswissenschaften, brachte es auf den Punkt: „Es ist super, dass so eine kleine Uni wie Vechta mitmacht. Es war vom ersten Moment an klar, dass wir das alle unterstützen werden.“

Diese Unterstützung brachte am Ende des Tages 1.506 Punkte, Platz zwei und 1.100 Euro. Und den Respekt der Konkurrenz. „Wie viele Leute sind denn da in Vechta am Start?“ fragte man sich unter anderem in Kiel, dem Herausforderer. Der Kanzler der CAU, Ulf Holst sagte zu Beginn der Challenge: „Wir werden heute punkten, weil wir ein hoch motiviertes Team aus Studierenden und Mitarbeitern der Uni am Start haben und weil wir frische Seeluft haben“. Und die gab es wirklich in Kiel. Immer wieder war auch das fröhliche Geschrei von Möwen zu hören. Tatkräftig unterstützt wurden die Kieler von Maya Rehberg und Steffen Uliczka (beide 3000 m Hindernis), die die Sportabzeichen-Challenge gleich als Trainingseinheit nutzten. Auch Handball-Europameister Rune Dahmke vom THW Kiel machte einige Punkte für die Schleswig-Holsteiner. Der 23-Jährige war allerdings eher zufälliger Unterstützer. Gerade aus dem Urlaub zurück, wollte er eigentlich an seiner Olympiavorbereitung arbeiten. Einige Sportabzeichen-Punkte für die CAU beizusteuern, war für den Handballer aber Ehrensache. Kiel startete mit nur neun Punkten in die erste Zählrunde, am Ende wurden es 893. Diese deutliche Steigerung hieß am Ende aber doch nur Rang vier. „Wir freuen uns über 700 Euro Preisgeld und die entspannte Atmosphäre. Es war ein toller Tag“, sagte Organisator Bernd Lange zum Abschluss.

Eine entspannte, aber gleichzeitig ausgelassene Stimmung gab es auch bei der Hochschule in Oldenburg,  die mit Cara Hartstock, Handballspielerin beim Erstligaclub VfL Oldenburg, auf Punktejagd ging. Das Orga-Team der Carl von Ossietzki Universität, ebenfalls Neueinsteiger bei der Sportabzeichen-Uni-Challenge, war überrascht über die große Resonanz. Rund 150 Teilnehmer/innen stellten sich hier den Sportabzeichen-Disziplinen. Genauso wie in Vechta und Kiel wurde sich hier mit einem knappen „Moin“ begrüßt, und dann ging es los. Auch beim Zählen der Punkte an den Stationen wurde keine Zeit verschenkt. Zählwart Marius Hachmann war mit dem Fahrrad zwischen den Stationen unterwegs, um die Punkte rechtzeitig zu übermitteln. Alle 30 Minuten gab es die Zwischenstände, die an jedem der vier Standorte sichtbar gemacht wurden. Mit insgesamt 991 Punkten holte Oldenburg den dritten Platz und freut sich über 900 Euro Preisgeld, das wie in den anderen Universitäten in den Hochschulsport investiert wird. Dr. Martin Hillebrecht von der Uni in Oldenburg sagte: „Wir wollten mindestens den 3. Platz belegen und das haben wir geschafft. Dazu kommt diese Gemeinschaftsleistung, das war toll zu sehen.“

An allen vier Universitäten versorgte die BKK24 die Teilnehmer mit Getränken, Müsliriegeln und Obst und bei der Handkraftmessung konnten Interessierte testen, wie kraftvoll ihr Händedruck ist. Außerdem stellte die Krankenkasse ihre Gesundheitsinitiative „Länger besser leben.“ vor (Opens external link in new windowwww.bkk24.de/lbl). Am Ende waren alle zufrieden. Bei der letzten von vier Liveschalten zwischen den Standorten wurde Hannover zum erneuten Sieger gekürt, und die drei anderen Unis zeigten sich als faire Konkurrenten. Bernd Lange von der Uni Kiel betonte, dass es bei der Sportabzeichen-Uni-Challenge nur Gewinner gebe und alle waren der Meinung, dass die Unis sich weiterhin messen wollen. Vielleicht ja schon im nächsten Jahr bei einer weiteren Auflage des Hochschulwettkampfes.

(Quelle: Wirkhaus)


  • Endstand in Hannover
    Endstand in Hannover
  • Hannover sprang am weitesten (Foto: Leibniz Universität Hannover/ZfH)
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  • Freude bei den Helfern in Vechta über den zweiten Platz (Foto: Universität Vechta)
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  • Das Team von der BKK24 in Kiel mit Steffen Uliczka (Foto: privat)
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  • Zwischenstände in Oldenburg (Foto: privat)
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