Bewegung, Spaß haben, draußen sein

Die Sportabzeichen-Tour zeigt sich am 20. Juni in Niefern-Öschelbronn in Bestform.

Aufwärmen beim Tourstopp in Niefern (Foto: DOSB / Cem Kazma)
Aufwärmen beim Tourstopp in Niefern (Foto: DOSB / Cem Kazma)

Traumwetter, ein wunderschön gelegenes Sportgelände mit vielen Bäumen, grünem Rasen und einem Freibad direkt nebenan, dazu alles top organisiert – besser hätten die Rahmenbedingungen für einen rundum gelungenen Sportabzeichen-Tag nicht sein können.

Knapp 2.300 Kinder und Jugendliche haben in den Sport- und Freizeitanlagen Bischwiese in Niefern-Öschelbronn von 8 bis 15 Uhr alles gegeben. Danach waren bis 19 Uhr alle eingeladen, die Sportabzeichen-Disziplinen auszuprobieren oder gleich abzulegen.

Schon um 11 Uhr waren 2.000 Teilnehmer*innen auf dem Gelände. Damit hatte die Sportabzeichen-Tour schon früh die Erwartungen der Veranstalter von der TSG Niefern und dem Badischen Sportbund Nord deutlich übertroffen.

„Die Sportabzeichen-Tour ist ein Mega-Event, das verbindet. Man hat viel Spaß mit seinen Freunden, man wächst über sich hinaus und bringt sportliche Höchstleistungen. Viele Kinder bekommen so ein unheimliches Selbstvertrauen, weil sie etwas geschafft haben, das sie vorher nicht für möglich gehalten haben und das stärkt sie wieder für's ganze Leben", sagte der dreimalige Weltmeister im Ringen Frank Stäbler, der als Sportbotschafter für Ernsting's family beim zweiten Tourstopp dabei war.

Außerdem trat der Olympiadritte im Ringen von Tokio 2021 in seiner Sportart gegen SWR-Moderator Jan Lucas Bänsch („Bänschi") an, der zwar auf der Matte eine gute Figur machte, sich am Ende aber doch geschlagen geben musste. Nach einer kurzen Verschnaufpause legte er sogar noch seine Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen ab. Ein Wettkampf, bei dem alle viel Spaß hatten.

„Mir liegt's am Herzen, dass Kinder wieder mehr Sport treiben und sehen, wie toll es ist, Sport zu machen und sich zu bewegen, und ich finde das Deutsche Sportabzeichen ist die optimale Gelegenheit dafür", unterstrich die Rekordmeisterin im Kunstturnen, Elisabeth Seitz, die auch 2023 wieder als Sportbotschafterin für die Sparkassen-Finanzgruppe mit der Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) unterwegs ist. Beide Unternehmen gehören zusammen mit kinder Joy of Moving und der Krankenkasse BKK24 zu den Nationalen Förderern des Deutschen Sportabzeichens.

Es muss nicht immer Gold sein

Eine beeindruckende Show lieferte kurz nach der offiziellen Eröffnung um 10 Uhr Nina Reichenbach, Weltmeisterin im Fahrrad BMX-Trial, die von allen entsprechend bejubelt wurde: „Trial ist eine unglaublich vielseitige Sportart, man braucht ein gutes Gleichgewicht, Koordination und Kraft. Dementsprechend ist das Training sehr umfangreich, dadurch wird's natürlich auch nie langweilig. Ich glaube aber, es muss gar nicht jeder eine erfolgreiche Sportler*in werden: sich bewegen, Spaß haben, draußen sein – ich glaub‘, das ist das Wichtigste."

Genau dieses Gefühl erlebten auch die Mädchen und Jungen, die sich nach dem gemeinsamen Countdown mit DOSB-Moderator Andree Pfitzner ab 8:30 Uhr in ihre Sportabzeichen-Prüfungen stürzten. Rund 320 ehrenamtliche Helfer*innen sorgten dabei für einen reibungslosen Ablauf, knapp die Hälfte von ihnen selbst Schüler*innen aus zehn Schulklassen der Umgebung oder Erzieher*innen in der Ausbildung.

Für die Gemeinde Niefern-Öschelbronn ist es eine große Ehre, nach 2012 zum zweiten Mal Gastgeber für die Sportabzeichen-Tour zu sein, unterstrich der stellvertretende Bürgermeister und Landtagsabgeordnete, Prof. Dr. Erik Schweickert, der auf seinem Weg in den Landtag nach Stuttgart einen Zwischenstopp bei der Sportabzeichen-Tour einlegte.

Bürgermeisterin Birgit Mertens betonte bei der offiziellen Eröffnung, sie hoffe, dass ganz viele Kinder heute auf den Geschmack kommen, das Sportabzeichen abzulegen. Auch wenn es heute vielleicht noch nicht dafür reicht, gebe es noch das ganze Jahr Gelegenheit, für das Deutsche Sportabzeichen im Sportverein zu trainieren und es abzulegen. Ihre Mitarbeiter*innen konnten sich die Teilnahme an den Sportabzeichen-Prüfungen als Arbeitszeit anrechnen lassen. Sie selbst bevorzugt andere Sportarten wie zum Beispiel Pilates: „Ich selber mache schon viel Sport, aber die Disziplinen beim Sportabzeichen liegen mir nicht so, gerade der Weitsprung. Ich bin jemand, der hat es in den Bundesjugendspielen einmal zur Siegerurkunde geschafft."

Für den DOSB war der Vorstand Finanzen, Thomas Arnold, nach Baden-Württemberg zum zweiten Tourstopp gekommen: „Wenn ich mich hier umsehe, dann herrscht überall gute Laune und eine fantastische Stimmung! Weil alle gesund leben wollen, ist eine niedrigschwellige Teilnahme beim Deutschen Sportabzeichen so wichtig. Das Wichtigste ist aber, dabei zu sein und es muss an einem so warmen Tag wie heute nicht unbedingt Gold werden."

Von Inklusion bis Ernährung

Inhaltlich gab es gleich mehrere Schwerpunkte: Ein Zeichen für Inklusion setzte am Nachmittag die Lebenshilfe Pforzheim, die sich mit 30 Menschen mit geistiger Beeinträchtigung für die Sportabzeichen-Tour angemeldet hatte. Am Vormittag stand unter anderem das Thema gesunde Ernährung im Fokus. Die Teilnehmer*innen konnten bei den einzelnen Sportabzeichen-Disziplinen Bewegungspunkte sammeln, die sich dann an einem gesunden Frühstücksbuffet eintauschen ließen: Unter anderem gab es 2.000 Äpfel, 1.500 Bananen und 150 Wassermelonen.

Immer wieder forderten die beiden Sportbotschafter*innen Elisabeth Seitz und Frank Stäbler die Kinder dazu auf, genug zu trinken, um den ganzen Tag über leistungsfähig und fit zu bleiben. Kostenlose Erfrischungen schenkte die Wasserbar der Sparkasse aus.

Auch das Rahmenprogramm hatte in Niefern-Öschelbronn wieder jede Menge Attraktionen dabei: Zu den Publikumsmagneten gehörten ein Promi-Wettkampf auf einem aufblasbaren Hindernisparcours, der Ernsting's family Familien-Parcours und das Tischtennismobil des Deutschen Tischtennis-Bundes. Das Tischtennisabzeichen, das hier erworben werden kann, lässt sich übrigens im Bereich Koordination auch auf das Deutsche Sportabzeichen anrechnen.

(Quelle: wirkhaus.berlin)


  • Aufwärmen beim Tourstopp in Niefern (Foto: DOSB / Cem Kazma)
    Aufwärmen beim Tourstopp in Niefern (Foto: DOSB / Cem Kazma)