Im Vergleich zum Vorjahr war eine Steigerung von 7.512 mehr abgelegten Sportabzeichen zu registrieren. Wenn man die nicht offiziell registrierten erfolgreichen Sportabzeichen-Prüfungen hinzuzählt, die bei der Bundeswehr abgelegt wurden, kann erneut festgestellt werden: "Das Sportabzeichen ist Millionär!"
"Wer Sport treibt, nutzt seine Chance für ein gesünderes, besseres und längeres Leben", betont BARMER-Chef Fiedler.
"Das Sportabzeichen boomt - und der Bund Deutscher Radfahrer ist mit dabei." Bei der bundesweiten PR-Veranstaltung des Deutschen Sportbundes für das Sportabzeichen im Rahmen der achten Etappe der Tour de France von Luneville nach Karlsruhe wurde in enger Zusammenarbeit mit dem BDR intensiv für den Breitensport geworben - verbal sowie mit Schülermeisterschaften im Radfahren. "Wir wollen zeigen, dass Spitzensport und Breitensport nahe beieinander liegen", sagte der Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, bei einer Pressekonferenz in der Europahalle von Karlsruhe. "Das Deutsche Sportabzeichen ist das erfolgreichste Auszeichnungssystem außerhalb des Wettkampfsports." Von Richthofen hob dabei den sportlichen Elan von Kindern und Jugendlichen hervor: "Eine gute Nachricht in einer Zeit, in der alarmierende Meldungen über Bewegungsarmut der Kinder sich häufen." Es gebe also auch die andere Seite der Medaille. "Wir wollen alle Hebel in Bewegung setzen, den Umfang und die Qualität unseres Schulsports zu erhöhen, um diese Erfolgszahlen noch weiter zu steigern", erklärte der DSB-Präsident. Ziel sei es, dass schon in Kindergärten, aber spätestens in der Schule die Weichen für ein Leben mit Sport gestellt werden. Mit dem Sportabzeichen als lebenslangem Begleiter wäre manches gesundheitliche Problem aus der Welt geschafft.
Die besondere Kooperation mit dem Bund Deutscher Radfahrer - zuvor wurde eine enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Turner-Bund respektive, vor einem Jahr, mit dem Deutschen Schwimmverband gepflegt - ist naheliegend. "Radsport ist der populärste Freizeitsport. Gut 40 Millionen Menschen fahren regelmäßig mit dem Rad - darunter sehr viele mit sportlichen Ambitionen", sagte der frühere Bundesverteidigungsminister und neue BDR-Präsident Rudolf Scharping. Für ihn ist der Radsport auch als Disziplin für die Erlangung des Deutschen Sportabzeichens eine Herzenssache: "Radfahren ist für mich der schönste Sport überhaupt. Man bewegt sich an der frischen Luft und bekommt wunderbar den Kopf frei. "Scharping könne nur jedem empfehlen, etwas für die Gesundheit zu tun, in diesem Sinne: "Seien Sie smart, fahren Sie Rad!" Sein Credo ist, den Sport mit Lebensfreude zu verbinden.
Die Förderer des Breitensports sowie des Sportabzeichens, die BARMER und ratiopharm, hoben in Karlsruhe naturgemäß die gesundheitlichen Aspekte der Aktionen im Breitensport hervor. "Wer Sport treibt, nutzt seine Chance für ein gesünderes, besseres und längeres Leben", sagte Dr. Eckart Fiedler, Vorstandsvorsitzender der BARMER, beim Karlsruher Pressegespräch. Es sei besonders wichtig, dass gerade bei Kindern Jahr für Jahr das Sportabzeichen so gut ankommt. "Radfahren ist beliebt und hält den Körper in Schwung. Es trainiert die Ausdauer, schont die Gelenke und beugt Erkrankungen vor", so Dagmar Siebert, Geschäftsführerin bei ratiopharm. Die erfolgreiche Gesundheitsmarke ermuntert Menschen jedes Alters, sich fit und gesund zu halten. "Prävention ist dafür sehr wichtig", so Siebert.
"Das Deutsche Sportabzeichen verknüpft auf ideale Weise die Tradition einer 92jährigen Erfolgsgeschichte mit der Fitness- und Gesundheitsbewegung unserer modernen Gesellschaft", sagte der Beauftragte des DSB für das Deutsche Sportabzeichen, Klaus Witte. Seine objektiven, nach Alter und Geschlecht abgestuften Leistungsanforderungen machten es zu dem alljährlichen Fitness-Check schlechthin. Witte: "Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Aushängeschild des Deutschen Sportbundes und der Landessportbünde, das weit über die Sportorganisationen hinaus wirkt." Als Neuerungen nannte der Sportabzeichen-Beauftragte die Einführung der Rad-Sprintstrecken von 300 Metern für Frauen und 500 Metern für Männer als Alternative zum Laufsprint sowie die Ergänzung des Angebotes um vier schießsportliche Übungen. Ehemalige Hochleistungssportler unterstützten in Karlsruhe ebenfalls den Breitensport. Die Leichtathletik-Ikone Heike Drechsler, Weitsprung-Olympiasiegerin 1992/2000, Weltmeisterin 1983/93, beklagte Defizite im Schulsport: "Viele Jugendliche sind nicht aktiv genug, der Sport in den Schulen kommt zu kurz." Drechsler, seit zehn Jahren für und mit der BARMER tätig, weiß aus langer Erfahrung um die Bedeutung der Bewegung für die Gesundheit. "Schulen und Vereine sollten enger zusammen arbeiten, um die Kinder und Jugendlichen zu motivieren", so Drechsler. Der Radsport-Olympiasieger (1976) und mehrfache Weltmeister Hans Lutz unterstützt gerade den Nachwuchs im Sport: "Mir macht es sehr viel Spaß, jetzt im Breitensport tätig zu sein." Bei der Preisverleihung für die Radschüler war dies ersichtlich.
Beim DSB-Empfang in der Oberländer Weinstube Rinderspacher am Vorabend der Tour-Ankunft verlieh der Präsident des Badischen Sportbundes Nord, Heinz Janalik, in launigen wie mahnenden Worten der großen Bedeutung des Breitensports im Allgemeinen wie des Sportabzeichens im Besonderen gehörigen Nachdruck.
