Deutschlands Nr. 1 beim Sportabzeichen - Hanna Mecklenburg aus Glückstadt!

Ihren persönlichen Geschwindigkeitsrekord im Ablegen aller notwendigen Prüfungen für das Sportabzeichen aus den 60er Jahren, er liegt bei sagenhaften 15 Minuten, wird und will sie auch gar nicht wiederholen, doch dem Sportabzeichen blieb sie auch künftig als Athletin und natürlich als Prüferin erhalten. Jüngst wurde sie vom Landessportverband Schleswig-Holstein für ihr Engagement in Sachen Sportabzeichen geehrt.

Hanna Mecklenburg kam 1922 zur Welt. Vater und Mutter waren begeisterte Turner, der Vater nahm sie bereits im zarten Alter von drei Jahren mit zum Jungenturnen, auch wenn sie da mit Abstand die Jüngste war. "Für Mädchen gab es damals in den 20er Jahren ein solches Angebot überhaupt nicht, da war damals gar nicht dran zu denken", erinnert sich Hanna Mecklenburg heute. Das Turnen ließ sie dennoch nicht mehr los. Bald kam sie auch mit dem Sportabzeichen, genauer gesagt mit dem Jugendsportabzeichen, in Berührung. 1936 im Jahr der Olympischen Spiele legte Hanna Mecklenburg das erste Mal die Prüfungen ab und schaffte sie auf Anhieb. Von da an blieb sie dem Sportabzeichen treu und wiederholte es Jahr für Jahr, lediglich in den Jahren 1945 bis 1948 und von 1952-1954 machte sie eine Pause, allerdings nicht freiwillig: "Direkt nach dem Krieg gab es keine Möglichkeiten das Sportabzeichen zu machen und zwischen `52 und `54 gab es das Sportabzeichen mit Zahlen noch nicht und da ich schon alle Sportabzeichen hatte, gab es für mich nichts abzulegen", erklärt Hanna Mecklenburg heute. So kamen bis heute insgesamt 60! Sportabzeichen zusammen, dazu noch einige Jugendsportabzeichen.

Das Sportabzeichen in nur 15 Minuten - nicht zu Nachahmung empfohlen!

Die Begeisterung für das Sportabzeichen hat Hanna Mecklenburg sogar zu einer bislang allerdings noch nicht offiziell anerkannten Weltbestleistung getrieben. Bei ihrem 31 Sportabzeichen Anfang der 60er Jahre hatte sie einen ganz besonderen Ansporn: "Tags zuvor hatte mein Vater, der damals Sportabzeichenprüfer war, von einem jungen Mann erzählt der die Prüfungen innerhalb einer halben Stunde absolviert hatte", erinnert sich Hanna Mecklenburg. Bei der Gesichte packte sie ihr Ehrgeiz und sie erklärte forsch: "Papa, das schaffe ich in 15 Minuten." Ihr Vater wollte das nicht glauben und so wetteten sie schließlich um die Ehre, dass Hanna es nicht schafft. Am nächsten Tag auf dem Sportplatz lieferte Hanna Mecklenburg den Gegenbeweis: "Ich bin zuerst 100 Meter gelaufen, von da aus direkt rüber zur Weitsprunggrube und danach sofort zum Schleuderballweitwurf. Anschließend bin ich nach einer kleinen Pause die 2000 Meter gelaufen." Neben dem Sportplatz war ein Schwimmbad und da stand die letzte Disziplin an: "Ich bin noch in den Sportklamotten ins Wasser und bin 200 Meter geschwommen, da waren alle 5 Leistungen erbracht", erinnert sie sich kopfschüttelnd an diesen "Schnelldurchgang". Heute konzentriert sich Hanna Mecklenburg darauf, Anderen das Sportabzeichen abzunehmen. In ihrem Sportverein ETSV Fortuna Glückstadt, dort ist sie seit 60 Jahren Mitglied, ist sie Übungsleiterin und natürlich auch zuständig für das Sportabzeichen.