Soldaten aus fünf Nationen machen das Deutsche Sportabzeichen im Kosovo

Thomas Schwarzfischer hat das Deutsche Sportabzeichen im Herzen. Der 26 jährige Berufssoldat aus der Nähe von Regensburg hat seine sportliche Jugend mit in die Bundeswehr hinein genommen und bei seinem ersten Auslandseinsatz im Kosovo an Soldaten aus fünf Nationen weiter gegeben. Von Mai bis September war er im Rahmen des KFOR-Einsatzes der Bundeswehr in Prizren stationiert und traf im Feldlager auf viele sportbegeisterte Soldaten. Kurzerhand organisierte Thomas Schwarzfischer eine Abnahme und so konnten schließlich 30 Deutsche Sportabzeichen und 10 ÖSTA verliehen werden.

Der Initiator und Prüfer Thomas Scharzfischer
Der Initiator und Prüfer Thomas Scharzfischer

Thomas Scharzfischer legt selbst seit frühester Jugend das Deutsche Sportabzeichen ab. Er ist auf den Mittelstrecken zuhause und brachte es immerhin zu einem vierten Platz bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften über die 3.000 Meter. Seit 1993 ist Thomas Schwarzfischer Mitglied in der DJK Beucherling und seit 2001 dort Fachsportleiter Leichtathletik. Nach der Schule machte er zunächst eine Tischlerlehre. 1999 ging er zur Bundeswehr, zu den Pionieren, zunächst als Zeitsoldat, jetzt ist er Berufssoldat. Als er im Mai zu seinem ersten Auslandseinsatz in den Kosovo abkommandiert wird trifft er dort auf eine internationale Truppe. "Ich war mit für das Feldlager zuständig und habe dadurch schnell Kontakt zu den vielen Soldaten bekommen. Dabei habe ich gemerkt, dass viele von ihnen ständig Sport treiben um fit zu bleiben." Der Anstoß das Deutsche Sportabzeichen dort zu machen kam allerdings von Außen, erinnert sich Thomas Schwarzfischer: "Im Lager war auch die MSU (Multinational Spezialized Unit - MSU). Einige der Italiener kannten das Deutsche Sportabzeichen und fragten mich, ob ich nicht eine Abnahme organisieren könne."

30 Soldaten machen mit beim Sportabzeichen im Kosovo

Die meisten Soldaten, die das Sportabzeichen machen wollten, waren Mitglieder einer so genannten "Multinational Spezialized Unit", einer multinationalen Spezialeinheit. Sie kamen aus Frankreich, Italien und Estland, sowie noch weitere Soldaten aus Österreich und Georgien. Die Anforderungen des Sportabzeichens waren besonders für die Soldaten der Spezialeinheit kein Hindernis. "Die Jungs waren schon ziemlich fit, die haben beim 1000-Meter-Lauf oder auch beim Schwimmen die geforderten Zeiten zum Teil um mehrere Minuten unterboten. Lediglich beim Weitsprung wurde es für den ein oder anderen knapp, aber die meisten schafften es auch da im ersten Versuch", erinnert sich Thomas Schwarzfischer. Die Organisation der Leichtathletikdisziplinen war recht einfach, da das Lager in Prizren einen eigenen Sportplatz hat. Da war es mit dem Schwimmen schon ein wenig aufwändiger. "In unserem Lager gab es kein Schwimmbad, aber im Lager der österreichischen Streitkräfte, welches nur 15 Minuten entfernt lag. Ich musste das zwar erst offiziell beantragen, doch da wir mit den Österreichern super zusammengearbeitet haben war das kein Problem", so Thomas Schwarzfischer.

Für ihn war die Aktion ein unvergessliches Erlebnis: "Wir haben die Siegerehrung mit dem Kommandierenden der MSU in Pristina gemacht, für die Soldaten aus den anderen Ländern war es eine große Ehre, das Sportabzeichen verliehen zu bekommen. Das war neu für mich, da es für uns Bundeswehrsoldaten ja eine Pflicht ist", erzählt Thomas Schwarzfischer. In absehbarer Zeit wird es für ihn wieder ins Ausland gehen, wohin ist noch nicht klar, dafür steht aber schon fest, dass er auch dort in jedem Fall das Deutsche Sportabzeichen abnehmen will.


  • Der Initiator und Prüfer Thomas Scharzfischer
    Der Initiator und Prüfer Thomas Scharzfischer
  • Kugelstoßen mit richtig dicken Brocken.
    Kugelstoßen mit richtig dicken Brocken.