Wie schön es ist, unbeschwert zusammen Sport zu treiben, das haben die 1.450 Sportler*innen hautnah erlebt, die bei der Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) im Sportzentrum Frankfurt dabei waren. Anders als vor zwei Jahren, als noch die strengen Schutz- und Hygienevorschriften in der Corona-Pandemie galten, gab es beim Tourstopp in Frankfurt diesmal keinerlei Einschränkungen. Umso größer war bei allen die Begeisterung.
Am Donnerstagvormittag waren die Sportabzeichen-Prüfstationen für die rund 1.000 Kinder und Jugendlichen aus 35 angemeldeten Schulklassen reserviert. Nach einem kurzen gemeinsamen Aufwärmen verteilten sich alle auf die verschiedenen Sportabzeichen-Disziplinen, wo sie von drei prominenten Sportbotschafter*innen professionelle Tipps bekamen.
Aline Rotter-Focken, Olympiasiegerin im Ringen von Tokio 2021, war als Sportbotschafterin für Ernsting's family mit der Sportabzeichen-Tour vor Ort. Gerd Schönfelder, 16-maliger Paralympics-Sieger im Skirennlauf, kam als Sportbotschafter für die Sparkassen-Finanzgruppe nach Frankfurt (Oder) und Frank Busemann, Olympiazweiter im Zehnkampf von Atlanta 1996, als Sportbotschafter für kinder Joy of Moving. Zusammen mit der Krankenkasse BKK24 bilden die drei Unternehmen die Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens. Natürlich machten die drei prominenten Sportler*innen auch selbst Übungen vor und traten auf Wunsch selbst gegen die Kinder an, um sie so zu persönlichen Bestleistungen zu motivieren.
Beim Wettbewerb im Seilspringen gegen Grundschulkinder, wo Zweierteams eine Minute lang gemeinsam über ein Riesenseil sprangen, kamen die Promi-Coaches Aline und Gerd mit 42 Sprüngen zwar auf das Podium, mussten sich aber mit dem dritten Platz begnügen. Den Sieg holten sich Hosna und Pola von der Grundschule Lenné mit 57 Sprüngen vor Ole und Alicia von der meko-Grundschule, die 45 Sprünge schafften.
Alle Kinder und Jugendlichen konnten als Erinnerung Fotos von ihren Sportabzeichen-Prüfungen an der Fotostation von kinder Joy of moving abholen, die Profifotografen im Lauf des Vormittags von ihnen geschossen hatten.
Am Tag zuvor hatten von 15 bis 19 Uhr alle Bürger*innen mit und ohne Behinderung Gelegenheit, kostenfrei das Deutsche Sportabzeichen abzulegen und die vielfältigen Sportund Bewegungsangebote des Rahmenprogramms auszuprobieren. Darunter die Kletterwand von „Integration durch Sport", der Ernsting's family Familien-Parcours und das Tapping Board sowie die Wurfwand der Sparkassen-Finanzgruppe.
Einmal Sportstadt, immer Sportstadt
„Wir freuen uns, wieder in Frankfurt an der Oder zu sein", betonte Alexandra Pensky, Ressort Breiten- und Gesundheitssport beim DOSB, bei der offiziellen Eröffnung am Mittwochnachmittag. Christian Braune, Referatsleiter Sportentwicklung beim Landessportbund Brandenburg, unterstrich, dass auch der Tourstopp vor zwei Jahren trotz der Corona-Beschränkungen schon ein großer Erfolg war - und das gelte diesmal erst recht. Er bedankte sich bei den vielen ehrenamtlichen Helfer*innen für ihren engagierten Einsatz, bei Frederic-Marc Jürgensen vom Stadtsportbund Frankfurt (Oder) für die tolle Organisation und bei der Stadt Frankfurt für die gute Zusammenarbeit.
Milena Manns, Dezernentin Kultur, Sport, Bürgerbeteiligung und Europa, unterstrich, dass Frankfurt an der Oder schon immer eine Sportstadt gewesen sei und das auch in Zukunft bleiben werde. Einen Beweis lieferte die Stadtverwaltung im Laufe des Nachmittags gleich nach: Die Mitarbeiter*innen holten zusammen den ersten Platz beim Sportabzeichen-Wettbewerb „Das fitteste Unternehmen".
Danach gab es eine Talkrunde, die von DOSB-Moderator Andree Pfitzner geleitet wurde. Neben Alexandra Pensky vom DOSB gehörten Dr. Gudrun Frey, die Präsidentin des Stadtsportbundes Frankfurt (Oder), Robert Busch, der Jugendsekretär der Brandenburgischen Sportjugend, Wilfried Lausch, Leiter Eigenbetrieb Sportzentrum der Stadt Frankfurt/Oder, Torsten Röglin von den Stadtwerken und Veit Kalinke von der Sparkasse Oder-Spree zu den Gästen. Alle waren sich einig, dass das Deutsche Sportabzeichen vor allem im Nachwuchsbereich weiter große Bedeutung hat, weil Kinder sich bewegen und sich miteinander messen wollen.
Zu den sportlichen Höhepunkten des Nachmittags gehörte der Promi-Wettbewerb im Gummistiefel-Weitwurf, bei dem zum ersten Mal „Der goldene Gummistiefel" als Siegerpokal überreicht wurde. Gewonnen hat ihn Wilfried Lausch mit 21,10 Metern. Er profitierte davon, dass der amtierende Rekordhalter Frank Busemann mit Verspätung eintraf und seine Weite von 28,30 Metern nur außer Konkurrenz gemessen wurde.
Beim Paarlauf, bei dem Zweierteams über 15 Minuten immer abwechselnd je eine 400-Meter-Runde um den Sportplatz liefen, gab es Prämierungen in drei Kategorien: Bei den Frauen gewannen Madlen und Stella Laubsch, die beiden sind Mutter und Tochter. Bei den Männern ging der Sieg an Aidan Ballaschke und Tim Thielemann und im Mixed setzten sich Zoe Janiak und Kai an der Heiden durch.
Der Pokal für „Das beste Sportabzeichen" ging bei den Männern an Jêromé Schütz und bei den Frauen an Marika Kasprzak.
Riesenbeifall bekam aber auch Ella Schleese, die am kommenden Samstag ihren 87. Geburtstag feiert. Sie trat beim Deutschen Sportabzeichen unter anderem im 50-Meter-Sprint an. Neben Leichtathletik hält sie sich mit Volleyball fit. Sie spielt regelmäßig einmal pro Woche mit anderen Sportler*innen, die im Schnitt um die 40 Jahre alt und damit deutlich jünger sind.
(Quelle: wirkhaus.berlin)